Mit seiner rigorosen Pflichtethik steht der vor 300 Jahren geborene Philosoph Immanuel Kant quer zum heutigen Zeitgeist. Aber sein Kernsatz, dass die Menschen für sich selbst verantwortlich sind, ist aktueller denn je. Kant ist den Deutschen fremd ge- worden. Lange Zeit galt er neben Hegel als Inbegriff deutscher Philosophie, mehr
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Um die Geisteswissenschaften steht es eigentlich nicht schlecht. Von aussen betrachtet, erwecken sie freilich keinen guten Eindruck. Mit ihren postmodernen Verirrungen und ihrem Cancel-Culture-Aktivismus erscheinen sie als die akademische Speerspitze totalitärer politischer Bewegungen. Aber niemand wird ernsthaft glauben, Hunderttausende von Studenten fieberten den nächsten Publikationen von Judith Butler und Achille
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Martin Heidegger lesen, heisst, das eigene Denken in Bewegung zu setzen. Seine Bücher bleiben eine Reise ins Unergründliche der Menschheit. Martin Heidegger soll mehrfach ge- sagt haben, sein Leben sei «völlig uninteressant». Das ist nicht sein einziger Irrtum gewesen. Denn die Energien seines Denkens speisen sich aus seinem Leben und
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Der Versuch, mit spektakulären Moralinszenierungen die Geschichte blank zu putzen, wird genauso scheitern wie alle seine Vorgänger. Die Schuld ist immer zweifellos.» Franz Kafka trifft diese ahnungsvolle Fest- stellung ausgerechnet in seiner Erzählung «Die Strafkolonie». Hundert Jahre später ist sie zum Leitsatz der postkolonialen Politik geworden. Deren Irrungen und Wirrungen
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Mit seinem Weltbestseller «Im Westen nichts Neues» schrieb Erich Maria Remarque eines der eindrücklichsten Antikriegsbücher, den Roman einer zerstörten Generation. Der Verfasser, der zuvor ein völlig unbeschriebenes Blatt in der deutschen Literatur war, traf mit seinem journalistischen Stil den Nerv der Zeit. Als der Krieg verloren war, im November 1918,
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Karl May hat in «Winnetou» und «Schatz im Silbersee» archetypische Figuren von überhistorischer Gültigkeit geschaffen. Seine Darstellung fremder Welten trifft die Sachverhalte oft genauer als manche wissenschaftliche Darstellung der Gegenwart. Karl May hat es wirklich nicht leicht. Er ist 1912 gestorben, und dass er mehr als hundert Jahre nach seinem
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Völkerkundemuseen im Westen sollen die «mit Blut getränkten» Exponate zurückgeben. In der Restitutionsdebatte geht Moral vor Recht. Eigentlich wollte man diesmal alles richtigmachen. Mit der 2002 vom Deutschen Bundestag beschlossenen Wiedererrichtung einer preussischen Schlossfassade im Herzen der deutschen Hauptstadt hatte man sich eine schwierige erinnerungspolitische Debatte eingehandelt. Um den Fehlgriff
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Eigentlich bin ich ein ganz normaler Mensch. Ich trage keine Aluhüte und finde auch nicht, dass Bill Gates an allem schuld ist. Ich bringe dem Staat ein gewisses Vertrauen entgegen und weiss, dass mit der Corona-Erkrankung nicht zu spassen ist. Ich glaube aber alt und intelligent genug zu sein, um
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